Ehrenplätze für Freibeuter

Brunnen innerhalb der Festungsanlage, in der auch das Piratenmuseum untergebracht ist

Die modernen Wegelagerer, die derzeit mit ihren Schnellbooten die Gewässer vor Somalia und um Indonesien unsicher machen, haben nur wenig mit den romantisch verklärten Piraten von einst zu tun. Angst und Schrecken ihrer Opfer aber sind geblieben. Während man den Seeräubern heutzutage mit Fregatten zu Leibe rückt, um ihnen das Handwerk zu legen, baute man früher Festungen, um reiche Hafenstädte vor ihnen zu schützen. Eines dieser imposanten Bollwerke, die ehemalige spanische Festung Castillo del Morro an der Hafenbucht von Santiago de Cuba, ist nicht nur bestens erhalten. Sie beherbergt auch ein Museum, in dem die einst gefürchteten Freibeuter Ehrenplätze einnehmen. Eine der Kanonen der Festung El Morro ist verkehrt herum ausgerichtet, zielt genau auf die dicken Mauern, die sie doch vor feindlichem Ansturm schützen sollen. Doch droht von der See längst keine Gefahr mehr. Und so ist auch die Fallbrücke nicht hochgezogen, und Besucher können gefahrlos über den tiefen Graben schreiten. Hoch über dem steinernen Monument, das der Architekt Juan Batista Antonelli zwischen 1640 und 1642 für die spanischen Konquistadoren erbaute, flattert heute die kubanische Flagge im Wind...

Autor: Peter Beyer

Kanonenkugeln
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