Er könnte es sich leichter machen, könnte seine Werkstatt in Tallinn haben. Dort lebt und arbeitet er im Winter, und dort könnte er seine Arbeiten auch wesentlich besser verkaufen. Stattdessen zieht sich der Glasbläser Peeter Rudash fernab jedes städtischen Treibens in eine sechs mal drei Meter kleine und zuweilen drückend heiße Holzhütte zurück. Diese liegt mitten im Wald, in der Nähe des verschlafenen Dörfchen Laugu auf der estnischen Insel Saaremaa (Ösel).„Glas mag keine Hektik“, erklärt Rudash lapidar und wischt sich zum x-ten Mal mit einem Lappen den Schweiß von Stirn und Wangen. 540 Grad Celsius herrschen in dem großen Ofen, der gut die Hälfte seiner karg eingerichteten Hütte beansprucht...
Online seit: März 2009