Die rote Plane auf dem Dach flattert im Wind. Mit Draht zusammengebundene schlanke Bambusrohre, aufgeschnittene Säcke und Tücher bilden ein wackeliges Konstrukt, hier und da von Steinen und Bauschutt beschwert, damit es nicht fortgeweht wird.
Geschwächt lehnt sich die windschiefe Hütte von Januka Pokharel an einen Baum, an dem in Säcken die Habseligkeiten der 50-Jährigen und ihrer Familie hängen. Ihre Bleibe im Slum Thapathali am Ufer des Bagmati in der Hauptstadt Kathmandu ist ein Provisorium, weil die ganze Siedlung jederzeit geräumt und dem Erdboden gleichgemacht werden kann. So wie vor zwei Jahren.
Autor: Peter Beyer, Anschläge: 9.014