35 Jahre nach der Teilung des Landes wurde 2008 auf der geschichtsträchtigen Straße ein Grenzübergang für Fußgänger geöffnet. Ein gutes Zeichen für eine Annäherung der beiden Seiten – doch bis zur zypriotischen Wiedervereinigung dürfte es noch ein weiter Weg sein. Weltweit gerühmte Designermode, edel herausgeputzte Schaufenster, schicke Kaffeehäuser und Eisdielen an jeder zweiten Ecke der Fußgängerzone – wer in der historischen Altstadt von Nikosia von Süden kommend die Ledrastraße entlang schlendert, fühlt sich wie in einer ganz normalen Einkaufs- und Flaniermeile. Bis die Straße abrupt endet, wortwörtlich im Niemandsland, und sich ihr Erscheinungsbild ins extreme Gegenteil wandelt.Von klaffenden Einschusslöchern übersät stehen sie da, die einstmals stattlichen, nun aber verschlossenen, verbarrikadierten und verkommenen Wohn- und Geschäftshäuser an der Grenze zwischen türkischem und griechischem Teil der Hauptstadt. Auf knapp hundert Metern bilden sie die Pufferzone zwischen den beiden, seit 35 Jahren künstlich voneinander getrennten Welten...
Online seit: Oktober 2009