Mittwochabend, 17 Uhr. Sechs junge Frauen und Männer in Outdoor-Klamotten packen ihre Angelausrüstung aus: Kescher, Haken, Bissanzeiger, Rollen. Sie stecken die Ruten zusammen, stellen ein Schild auf: „Tichá Zona – Ruhezone“ und setzen sich auf Campingstühle. Dann werfen sie schweigend die Schnur ins Wasser. Die Posen zucken gelegentlich, aber kein Fisch geht an den Haken. Das wäre freilich auch etwas verwunderlich – die sechs angeln stillvergnügt im vergoldeten „Windhundbrunnen“, mitten auf dem Marktplatz von Pilsen.
Autor: Franz Lerchenmüller, Anschläge: 5.539